Sieben Brüder

Schnitt: Valérie Smith

D 2003. R: Sebastian Winkels. K: Isabelle Casez. S: Valérie Smith. P: Credofilm, ZDF, HFF Konrad Wolf. D: Klaus Hufschmidt, Hannes Hufschmidt, Wolfgang Hufschmidt, Dieter Hufschmidt, Volker Hufschmidt, Hartmut Hufschmidt, Jochen Hufschmidt. 86 Min. Piffl Medien ab 16.10.03

Die Geschwister Hufschmidt sind sieben Brüder, geboren in den Jahren von 1929 bis 1945, aufgewachsen in Mülheim an der Ruhr. Ein schwarzer Raum mit einem, als einziges inszenatorisches Element, Schachbrett-artigem Boden, dient als Hintergrund, in dem die Sieben, seperat und chronologisch von links nach rechts positioniert, über ihre Kindheit, ihre Entwicklungen und vor allem über das Verhältnis untereinander berichten. Obwohl in der Familie keine Hierarchisierung stattfand, blieb eine Paarbildung bei den Geschwistern in die Großen, die Mittleren und die Kleinen nicht aus. Lediglich der Jüngste, als Einziger nicht mehr Kind der Vorkriegs- bzw. Kriegsgeneration, hatte, durch den bis zu 16 Jahre großen Altersunterschied, eine Art Einzelkindstellung.
Sinniert wird über gemeinsame Erlebnisse, und alltägliche familiäre Pflichten im Haushalt wie das gemeinsame Baden, Abwaschen oder Gartenarbeit ebenso wie über die politische Orientierung der Eltern im Dritten Reich. Anekdoten und Überlegungen bilden hier eine gleichberechtigte Einheit die sich auch bei der Darstellung der Protagonisten spiegelt. Da an sieben verschiedenen Tagen gedreht wurde, waren die Brüder nie gemeinsam im Studio und das ist die Grundlage für ein facettenreiches, auf individuellen Empfindungen basierendes Gesamtbild. Vom Regisseur in verschiedene Themenbereiche eingeteilt und ohne Zwischenfragen montiert, werden Aussagen zu einem sich ergänzenden, teilweise sich kontrastierendem Redefluß. Dabei beeinflussen die unterschiedlichen Werdegänge der Brüder, welche vom Bäcker bis zum Professor reichen, die Reflektion, dennoch ist die gemeinsame Linie klar erkennbar. Durch die bewußt zurückgenommene Inszenierung und der Konzentration auf die Personen stellt „Sieben Brüder“, in seinem Fokus auf das Erzählte in Reinform ein Teil deutscher oral history dar.

 

 
 

 
 
 
 
 
 

 

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