Befreite Zone

Schnitt: Jürgen Winkelblech

D 2003. R,B: Norbert Baumgarten. K: Christine A. Maier. S: Jürgen Winkelblech. M: Jürgen Ehle. P: Ö-Filmproduktion. D: Johanna Klante, Florian Lukas, Annett Renneberg, Michael Ojake, Axel Prahl u.a. 97 Min. V: Salzgeber
Kinostart: 13.5.04

Es sind die 90er Jahre, und mit dem Osten soll es nach dem Ende des Sozialismus endlich aufwärts gehen – die Veränderungen haben Raum für Neues und Träume bewirkt. Und Träume haben die Sässlener viele: Da sind zum Beispiel Sylvia und ihr Freund Micha, die sich Kinder, ein neues Auto und ein großes Eigenheim mit Fußbodenheizung wünschen. Beide arbeiten in der Baufirma, die Michas Vater gehört, und beide sagen einander, daß sie sich lieben. Oder Sylvias Vater Rolf, ein hoffnungsloser Staubsauger-Vertreter, der verzweifelt auf seinen persönlichen Aufschwung Ost hofft. Seine wirtschaftlich desolate Situation macht sich schon im Bett bemerkbar, was seine Frau Bärbel in die Arme des Schuldirektors treibt. Aber immerhin gibt es noch den lokalen Fußballverein, der plötzlich zum Sinnbild, zur Metapher des Aufstiegs wird, weil "Blondi" Ade Banjo, Stürmer aus Nigeria, den provinziellen Sportverein nach oben schießt und die Welt endlich nach Sässlen blickt. Rolf wittert die große Chance: Fan-Artikel müssen her! Und auch der Präsident des Fußballvereins, Otto Ressner, Baulöwe und Vater von Micha, langt mit vollen Händen zu. Seine Kompromißlosigkeit, sein Durchsetzungsvermögen und seine kreative Buchführung sind das Fundament für den sportlichen und wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt. Jeder verfolgt seine Visionen und sein eigenes Verständnis vom Glück: Konservative Werte wie Treue, Ehrlichkeit und Loyalität müssen in innovativen Zeiten des Aufschwungs eben auf der Strecke bleiben. So betrügt bald jeder jeden, manchen ereilt die Justiz oder gar der Tod, am Ende geht aber doch für die meisten alles gut aus.

 

 
 

 
 
 
 
 
 

 

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