Wolfsburg

Schnitt: Bettina Böhler

D 2002. R,B: Christian Petzold. K: Hans Fromm. S: Bettina Böhler. M: Stephan Will. P: TeamWorx. D: Benno Fürmann, Nina Hoss, Antje Westermann, Astrid Meyerfeldt, Matthias Matschke, Soraya Gomaa, Stephan Kampwirth u.a. 93 Min. V: Peripher. Kinostart: 25.9.03.

Eine auf alberne Weise ausgetragene Beziehungskrise wird zum Auslöser einer schweren moralischen Verfehlung, die drei Leben zerstört: Nachts auf einem Feldweg überfährt der Autohändler Phillip Wagner, abgelenkt von einem Streit mit seiner Freundin am Handy, am Steuer seines roten Ro 80 einen kleinen Jungen auf dem Fahrrad. Er sieht den Körper des Jungen im Rückspiegel. Zögert. Bremst. Aber er steigt nicht aus. Phillip Wagner bleibt in seinem Leben. Er fährt weiter, begeht Fahrerflucht - eine Situation, wie sie tagtäglich in Deutschland passiert. Ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit, und alles hat sich verändert. Doch Philip Wagner scheint Glück im Unglück zu haben. Der Junge erwacht wieder aus dem Koma und ein anderes Fahrzeug als Phillips wird polizeilich gesucht. Sein Auto, den Unfallwagen, repariert er heimlich selbst und das Leben geht weiter, ganz normal scheinbar, so als sei nichts geschehen. Es scheint sogar, als ob ihm dieses bisherige Leben erst jetzt erhaltenswert sei: Phillip fährt mit seiner Verlobten auf eine Insel, auf der sie ihre Liebe wiederfinden wollen, die Brüche in der Beziehung scheinen wieder zu heilen, der Urlaub bringt die beiden einander wieder näher.
Doch als Phillip zurückkehrt, ist der Junge tot, überraschend gestorben. Der Verlust verwundet, beinahe tödlich, die Mutter – aber auch Philip, den Täter, der mehrmals kurz davor ist zu gestehen, zunächst der Polizei, dann seiner Frau. Doch es kommt nicht dazu. Er beginnt, sich Laura zu nähern, begegnet ihr, folgt ihr, rettet sie sogar bei einem Selbstmordversuch aus dem Fluß. Philip setzt alles aufs Spiel, seine Ehe, seinen Job, und versucht, das Unumkehrbare irgendwie wieder gutzumachen, das Unsühnbare zu sühnen.

 

 
 

 
 
 
 
 
 

 

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